Eigener Wohnraum zählt zu unseren grundlegenden Bedürfnissen. Der Moment, wenn man die erste eigene Wohnung bezieht, bleibt unvergesslich. In ganz Tirol, nicht nur in Innsbruck, stehen wir vor der komplexen Aufgabe, leistbaren Wohnraum zu schaffen, da Ballungsräume stark wachsen, während andere Gebiete schrumpfen. Hinzu kommt der Druck durch ein großes Studentensegment und kaufkräftige Interessent*innen aus Südtirol und Deutschland, die selbst hohe Immobilienpreise nicht abschrecken. Die Folge sind dauerhaft hohe Wohnkosten, verstärkt durch Regularien wie die KIM-Verordnung, die den Erwerb erschweren. Angesichts eines überhitzten Wohnungsmarktes in Innsbruck sind dringend innovative Lösungen gefordert. Wir sind vertraut mit den Ängsten und Nöten der Bevölkerung und setzen auf rasche Maßnahmen, denn niemand sollte monatelang, geschweige denn jahrelang auf ein neues Zuhause warten müssen.
In Innsbruck entstehen zahlreiche neue Studentenheime, doch der Fokus muss auf „Junges Wohnen“ erweitert werden: Ein Wohnkonzept, das jungen Menschen – seien es Studierende, Lehrlinge oder Berufseinsteiger*innen – nicht nur ein Dach über dem Kopf bietet, sondern ein Zuhause, in dem individuelles und gemeinschaftliches Leben harmonieren. Es geht darum, Räume zu schaffen, die den persönlichen Lebensrhythmus unterstützen und gleichzeitig Begegnungen ermöglichen. Besonders für Studierende sind Wohngemeinschafts-Qualitäten essenziell, doch auch Lehrlinge und junge Berufstätige sollen die Chance auf bezahlbaren Wohnraum haben, um sich eine Basis für die Zukunft aufbauen zu können. Dieses Konzept des Zusammenlebens und -wachsens muss in Innsbruck verstärkt zum Standard werden.
Das „Innsbrucker Wohnticket“ soll auch digital eingeführt werden. Dabei ist es entscheidend, die Abläufe genau abzubilden, anstatt einfach eine fertige Softwarelösung zu übernehmen, die vielleicht nicht passt. Es ist wichtig, dass sowohl die Verwaltungsmitarbeiter*innen als auch die Bürger*innen leicht damit umgehen können. Es soll so einfach wie möglich werden, online die passende Wohnung zu finden, Interesse anzumelden und die nötigen Antragsformulare einzureichen. Ziel ist es, diesen Prozess digital zu gestalten, jedoch mit Unterstützung und Hilfestellung durch die Verwaltung, um ihn so benutzerfreundlich wie möglich zu machen.
Um in den vertrauten Stadtteilen, in denen wir Wurzeln geschlagen haben, weiterhin ein Zuhause zu finden, bedarf es vielfältiger Wohnoptionen – von Mietwohnungen über Mietkaufmodelle bis hin zu Eigentumswohnungen. Solche lebendigen Quartiere stärken nicht nur unser Gesundheitswesen und das soziale Miteinander, sondern sind auch das Rückgrat des ehrenamtlichen Engagements, des Vereinslebens und der Pflege unserer Traditionen. Es ist daher von essenzieller Bedeutung, bezahlbaren Wohnraum in Form von Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern zu schaffen, um gerade der jüngeren Generation greifbare Perspektiven für eine gesicherte Zukunft zu bieten.
In jüngster Zeit haben sich die Stromkosten für Bürger*innen drastisch erhöht, was eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt. Jetzt braucht es Lösungen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Ein zentraler Punkt ist die Unabhängigkeit der Stadt von importierten fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Erdgas. Unser Lösungsansatz ist eine sofortige Photovoltaik-Offensive. Durch die Installation von PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden, Dächern und Fassaden wird günstiger Strom für die Innsbrucker Haushalte erzeugt.
Diese Maßnahmen garantieren eine Reduktion der Energiekosten, eine Erhöhung der Energieunabhängigkeit, die Stärkung der lokalen Gemeinschaft und eine verbesserte Umweltbilanz. Die Photovoltaik-Offensive soll über städtische Beteiligungen wie IKB und IIG vorangetrieben werden. Dabei wird nicht nur der Ausbau städtischer Anlagen fokussiert, sondern es werden auch private Initiativen im Bereich der Sonnenenergie gezielt unterstützt. Die Bildung von Energiegemeinschaften, die als nachhaltige, krisensichere Initiative zur Bekämpfung der Teuerung dienen, muss gefördert werden. Ziel ist es, die Energiekosten für Innsbrucks Haushalte gering zu halten, die Energieunabhängigkeit Innsbrucks kontinuierlich zu steigern und somit eine Versorgungssicherheit zu schaffen.
Der Energieverbrauch städtischer Gebäude in Innsbruck soll durch den Einsatz von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern, Fassaden und Nebenanlagen sowie durch verbesserte Dämmung und die Sanierung von Fenstern und Türen gesenkt werden. Zusätzlich wird die Nutzung von Geothermie und Fernwärme angestrebt. Diese Maßnahmen dienen nicht nur der Energieeffizienz, sondern unterstützen auch die regionale Wirtschaft und bieten ein Konjunkturpaket, das die Baubranche entlastet.
Geothermie und Tiefenbohrungen sind in Innsbruck weiterhin umzusetzen und stärker zu forcieren. Wir müssen wissen, wo welche Potenziale vorhanden sind, und diese der Bevölkerung aufzeigen und empfehlen.