Themen des Stadtsenates vom 26. Februar 2025

  • Amt für Tiefbau unter neuer Leitung
  • Finanzierungsbeitrag für Olympia Eiskanal wird erhöht
  • Erweiterung der Stadtrad-Standorte
  • Investitionen für neue Linie D
  • Winter Deaflympics 2027 in Innsbruck

Amt für Tiefbau unter neuer Leitung
DI Karl-Heinz Reckziegel wird mit Wirkung vom 1. April 2025 für fünf Jahre und somit bis zum 31. März 2030 zum Vorstand des Amtes Tiefbau bestellt. Er folgt auf DI Dr. Walter Zimmeter, der seit 2003 die Leitung des Amtes Tiefbau innehat und sich in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Dies wurde vom Stadtsenat einstimmig befürwortet.

„Karl-Heinz Reckziegel ist seit 2004 im Amt Tiefbau, Referat Brücken- und Wasserbau tätig. Seit 2016 übt er die Leitung des Referats Brücken- und Wasserbau aus. Der diplomierte Bauingenieur verfügt über langjährige berufliche Erfahrung und Führungskompetenz“, führt Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc aus.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Karl-Heinz Reckziegel einen sehr guten Kandidaten für diese wichtige Stelle gefunden haben. Neben seiner ausgezeichneten fachlichen Eignung konnte er auch mit seiner Kommunikationsfähigkeit, Lösungsorientierung und Weitsicht überzeugen“, freut sich Magistratsdirektorin Mag.a Gabriele Herlitschka, MSc über die Neubestellung.

„In seiner Präsentation hat der neue Amtsleiter kompetent und authentisch seine Schwerpunktsetzungen und Ideen für die kommenden Jahre dargelegt“, ergänzt Tiefbaustadträtin Mag.a Mariella Lutz und fügt hinzu: „Walter Zimmeter hat in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet, wofür wir ihm unseren Dank aussprechen möchten.“

Finanzierungsbeitrag für Olympia Eiskanal wird erhöht
Die Bob- und Rodelbahn in Igls ist in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Mit dem ‚Masterplan Olympia Eiskanal Innsbruck‘ wird die Sanierung der bestehenden Infrastruktur realisiert. Zudem soll damit eine Erweiterung zum Bundesleistungszentrum ermöglicht und die 2024 auslaufende Homologierung (Zulassung) der kombinierten Kunsteisbahn wieder erreicht werden.

Die Gesamtkosten der Homologierung wurden auf der Preisbasis von Jänner 2021 mit rund 27 Millionen Euro geschätzt. Im März-Gemeinderat 2023 wurde beschlossen, dass die Kosten jeweils zu einem Drittel durch die Partner Land Tirol, Bund und Stadt Innsbruck getragen werden. Somit wäre auf die Stadt ein Betrag von circa neun Millionen Euro entfallen. Allerdings ist der „Baukostenindex 2020“ für Wohnhaus- und Siedlungsbau von Jänner 2021 bis Februar 2024 real um 21,98 Prozent gestiegen und liegt somit um mehr als neun Prozent über der getroffenen Annahme.

„Auf Basis der bereits vergebenen Aufträge von circa 80 Prozent des Gesamtvolumens erhöhen sich die Projektkosten von ursprünglich 27 Millionen Euro auf rund 31 Millionen Euro inklusive einer ausgewiesenen Reserve. Der Bund hat einen Fördervertragsentwurf mit einer gekürzten Fördersumme von rund 8,7 Millionen Euro übermittelt. Aktuell laufen aber Gespräche, um nach Möglichkeit die gesamte Drittelfinanzierung zu sichern oder den Förderbeitrag des Bundes noch zu erhöhen“, erläutert Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc den aktuellen Stand.

Der Stadtsenat beschloss daher in seiner Sitzung vom 26. Februar 2025 einstimmig, den für die Sanierung der Bob- und Rodelbahn bereits gewährten Gesellschafterzuschuss von 9,1 Millionen Euro um den einmaligen Betrag von 1,1 Millionen Euro zu erhöhen. Der erhöhte Zuschuss stellt ein Drittel der aktualisierten Gesamtbaukosten von rund 31 Millionen Euro dar, wobei das Land Tirol den Betrag ebenso wie die Stadt mit 10,3 Millionen festgelegt hat. Der Antrag wird dem Gemeinderat zur weiteren Beschlussfassung vorgelegt.​

Erweiterung der Stadtrad-Standorte
Das Innsbrucker Fahrradverleihsystem, das IVB-Stadtrad, erfreut sich großer Beliebtheit und hat sich als umweltfreundliche und praktische Mobilitätsalternative in der Stadt etabliert. Aktuell finden sich im Stadtgebiet 51 Stationen mit 740 Ständern und 560 Fahrrädern sowie vier Lastenräder. Neu hinzu kommen nun Verleihstationen im Bereich der Regionalbahnhaltestelle Rum Bahnhof und im Gewerbegebiet Rossau. Der Stadtsenat sprach sich mehrheitlich für die Erweiterung aus und leitete den Antrag zur Beschlussfassung an den Gemeinderat weiter.

„Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, wird das Stadtradsystem kontinuierlich erweitert“, freut sich Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und betont: „Das IVB-Stadtrad ist ein fester Bestandteil des städtischen Mobilitätsangebots und trägt maßgeblich dazu bei, Innsbruck nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten. Es ist eine flexible und unkomplizierte Alternative, gerade für kürzere Strecken im Stadtzentrum. Auch ich nutze das Stadtrad regelmäßig, wenn es schnell und umweltfreundlich gehen soll.“

Auch Mobilitätsstadträtin Janine Bex, BSc, betont die Bedeutung eines Ausbaus des Leihsystems: „Das IVB-Stadtrad ist ein entscheidender Baustein für eine klimafitte Mobilität in Innsbruck. Mit Ende September 2024 wurden innsbruckweit bereits 572.676 Ausleihen verzeichnet – das sind rund 100.000 mehr als im gesamten Vorjahr 2023. Die steigenden Ausleihzahlen zeigen klar: Öffentliche Investitionen in den Ausbau nachhaltiger Verkehrsmittel sind wichtiger denn je, um die Verkehrswende aktiv voranzutreiben. Gerade in verkehrsbelasteten Gebieten wie der Rossau schaffen wir mit zusätzlichen Stadtrad-Stationen klimafreundliche und leistbare Alternativen. Auch Pendlerinnen und Pendler profitieren, wenn sie direkt vom Bahnhof Rum aufs Rad umsteigen können. Jeder Euro, den wir in nachhaltige Mobilität stecken, ist eine Investition in eine lebenswerte, zukunftsfähige Stadt.“

Investitionen für neue Linie D
Aufbauend auf den Gemeinderatsbeschluss vom März 2023 werden die Siedlungsgebiete Hochmühlau und Hocharzl mit Hilfe von drei Kleinbussen an den öffentlichen Verkehr angebunden.

„Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) hat die neue Linie D als Rundlinie konzipiert. Sie soll künftig die Umsteigeknoten Mühlau und Novapark mit Hocharzl und Hochmühlau im 30-Minuten-Takt verbinden. Die drei zu beschaffenden Kleinbusse sind je nach Verfügbarkeit auch auf anderen Linien einsetzbar und die Beschaffung daher im Interesse des öffentlichen Verkehrs gelegen“, erklärt Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.

Die Investitionskosten betreffend die Anschaffung von drei E-Minibussen, von Werkstatt-Ausrüstung sowie die Errichtung von Abstellflächen und Ladeinfrastruktur betragen mit einem Anteil der Stadt Innsbruck rund 915.000 Euro für das Jahr 2026. Die für den Betrieb der Linie D auf fünf Jahre anfallenden Kosten belaufen sich auf 238.000 Euro pro Jahr. Der Antrag wurde vom Stadtsenat mehrheitlich angenommen und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung weitergeleitet.

„Mit der neuen Linie D investieren wir in eine zukunftsfähige Mobilität: emissionsfrei, leise und nah an den Menschen. Diese Kleinbusse bringen nicht nur eine dringend benötigte Verbindung für Hochmühlau und Hocharzl, sondern stehen auch für eine moderne, klimafreundliche Verkehrspolitik, die sich an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger orientiert. Durch das Förderprogramm EBIN können 80 Prozent der Mehrkosten für die Anschaffung der Elektrobusse sowie 40 Prozent der Mehrkosten für die Infrastruktur gefördert werden. Jeder Euro, den wir hier investieren, ist ein Beitrag zu besserer Lebensqualität und einer nachhaltigen Stadtentwicklung“, fügt die für Mobilität und Klima zuständige Stadträtin Janine Bex, BSc hinzu.

Winter Deaflympics 2027 in Innsbruck
Mit einstimmigem Beschluss des Stadtsenats wird die Austragung der Winter Deaflympics 2027 in Innsbruck mit einer Sondersubvention in der Höhe von 400.000 Euro unterstützt. Der Antrag wird dem Gemeinderat zur weiteren Beschlussfassung vorgelegt.

Die Deaflympics (aus engl. deaf, „taub“, und Olympics, „Olympische Spiele“) sind ein Wettbewerb im Gehörlosensport, bei dem Inklusion, Sportlichkeit und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. Aufgrund der besonderen Bedürfnisse gehörloser Menschen, die weder in den Paralympics noch in den Special Olympics angemessen vertreten sind, wurden 1924 die Deaflympics ins Leben gerufen. Ähnlich wie andere olympische Veranstaltungen finden die Deaflympics sowohl im Sommer als auch im Winter in einem angestrebten Vier-Jahres-Rhythmus statt.

Die Austragung der Deaflympics ist vom 15. bis 24. Jänner 2027 geplant. Die Wettkämpfe sollen in der Olympiaworld Innsbruck (Eishockey, Curling, Schach, Futsal) sowie in Seefeld (Ski Alpin, Snowboard, Langlauf) stattfinden. Der Veranstalter erwartet über 1.400 internationale TeilnehmerInnen.

„Bereits seit vielen Jahren ist Innsbruck Austragungsstätte internationaler Großveranstaltungen. Deshalb begrüße ich es sehr, dass wir gemeinsam mit dem Land Tirol diese Multisportveranstaltung zu uns holen konnten. Die Deaflympics bieten gehörlose Menschen eine geeignete Plattform, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen und sich in sportlichen Wettbewerben zu messen", hebt Bürgermeister und Sportreferent Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc die Vorzüge des Events hervor.

Die Förderung der Sportveranstaltung erfolgt vorbehaltlich der entsprechenden Beschlussfassungen zu Förderungen durch das Land Tirol und die Republik Österreich/Sportministerium in zumindest gleicher Höhe. Die Stadt Innsbruck schließt eine Haftungsübernahme sowie eine Defizitabdeckung für die Veranstaltung aus.MD

Quelle: IKM